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Nachruf Dr. Volker Lang

Am 23.10.13 gegen 13:00 verunfallte eine F/A-18D- Hornet der schweizerischen Luftwaffe in Alpnachstad in der Schweiz. Als Passagier des Doppelsitzers befand sich Oberfeldarzt d.R. Dr. Volker Lang an Bord. Er hat mit dem Piloten der Unglücksmaschine den Unfall nicht überlebt.

Dr. Lang war nach Verlassen der Bundeswehr am Aeromedical Center Dübendorf in der Schweiz als Fliegerarzt tätig. Er hatte die Bundeswehr verlassen, weil er nicht mehr als Fliegerarzt tätig sein konnte. Daran hing sein Herz. Das Angebot aus der Schweiz kam ihm zudem entgegen, da er seinen Lebensmittelpunkt immer noch in Villingen hatte und von dort sein neuer Arbeitsplatz gut zu erreichen war.

Dr. Lang begann seine flugmedizinische Tätigkeit heimatnah in Neuhausen ob Eck, zunächst in der Heeresfliegerstaffel 10; dann setzte er sie im Heeresfliegerregiment 20 am gleichen Ort fort. 1994 absolvierte er die Hubschrauberführergrundausbildung an der Heeresfliegerwaffen-schule in Bückeburg. Er war mit mir einer von fünf Fliegerärzten der Heeresfliegertruppe, die damals fliegerisch ausgebildet wurden, um so einen noch besseren Einblick in die Militärhubschrauberfliegerei zu erhalten. In weiteren Verwendungen als Fliegerarzt im Transporthubschrauberregiment 35 in Mendig und im Panzerabwehrhubschrauberregiment 26 in Roth, an der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg und am Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck hat er seine Berechtigung auf dem Hubschraubermuster Bo- 105 zunächst als Einsatzpilot und danach als Inübunghalter aufrecht erhalten und so über 900 Flugstunden als aktiver Luftfahrzeugführer absolviert. In seiner Zeit am Flugmedizinischen Institut war er geraume Zeit auch für die Ausbildung von militärischen und zivilen Fliegerärzten zuständig. Im Anschluss wechselte er zur Dienststelle Generalarzt der Luftwaffe nach Siegburg und war dort als Bearbeiter für flugmedizinische Grundsatzfragen tätig. Es drängte ihn aber wieder nach einer aktiven fliegerärztlichen Tätigkeit, weshalb er 2008 als Fliegerarzt nach Holloman AFB an das Fliegerische Ausbildungszentrum der Luftwaffe in New Mexico USA ging. Dort lernte er die Jet- Fliegerei kennen, die ihn fasziniert hat. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland konnte ihm dann keine Verwendung mehr aufgezeigt werden, die ihm die nötige Berufszufriedenheit gegeben hätte. Konsequent wie er war, wählte er den Weg in eine zivile fliegerärztliche Tätigkeit.

Nicht besonders herausstellen muss man, dass Dr. Lang an zahlreichen Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilgenommen hat. Ein Höhepunkt war dabei sicherlich Anfang der Neunziger Jahre die fliegerärztliche Begleitung eines Transporthubschrauberkontingentes nach Baghdad im Irak, wo im Rahmen des Mandats UNSCOM Heeresflieger für den Transport der Inspektoren der UN zuständig waren, die die Vernichtung der irakischen Chemiewaffen überwachten.

Ich kannte Dr. Lang seit Beginn seiner fliegerärztlichen Tätigkeit. Der Kontakt hielt auch nach seinem Ausscheiden aus der Bundeswehr. Noch wenige Tage vor dem tragischen Unfall haben wir telefoniert. Er war sehr stolz darauf, dass die schweizerische Luftwaffe ihn zu einem Mitflug eingeladen hatte und freute sich darauf.

Die Fliegerärzte, mit denen er über viele Jahre zusammengearbeitet hatte, werden ihn in guter Erinnerung behalten.

Dr. D. Marwinski
Oberstarzt
Leiter des Flugmedizinischen Begutachtungszentrums/ AeMC Fürstenfeldbruck

 

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