
Neue biographische Studie aus der AG Geschichte der Flugmedizin von Dr. Viktor Harsch vorgelegt
Heinz von Diringshofen (1900-1967): Ein Leben für die Flugmedizin
Heinz von Diringshofen (1900-1967), Wegbereiter des Experimentalfluges zu Beginn der 30er Jahre, war drei Dekaden später Gründungspräsident der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin e.V. (DGLRM). Einer traditionell staatstragenden Offiziersfamilie entstammend, diente er in beiden Weltkriegen als Offizier, fand in der Bundesrepublik Deutschland allerdings keinen hindernisfreien Zugang zur militärischen Flugmedizin.
Trotz seines Spezialistenstatus war er auch nicht Teil des US-amerikanischen Paperclip-Programms, das maßgeblich zur bemannten Raumfahrt und dem Mondprojekt beitrug. Stattdessen nutzte er zu Beginn der 50er Jahre die flugmedizinische Nische bei den argentinischen Luftstreitkräften, wo er einem mehrjährigen Forschungs- und Lehrauftrag nachging, um den Anschluss an die flugmedizinische Entwicklung im deutschen Abseits nicht zu verlieren. Als Gründungspräsident der DGLRM war er dann in den 60er Jahren maßgeblich an der Integration der deutschen Luft- und Raumfahrtmedizin in die internationale Gemeinschaft beteiligt. Allerdings konnte er die Früchte seiner jahrzehntelangen Tätigkeit für die Flugmedizin nicht ernten; er starb bereits 1967.
Diese Studie wurde unter dem Gesichtspunkt medizinethischen Aspekte Heinz von Diringshofens Wirkens in den Kriegsjahren unternommen und hierzu Zeitzeugen befragt und nationale und internationale Archive aufgesucht. Eingebettet in die biographische Darstellung wird ein fundierter Blick in die Forschungslandschaft und die Verantwortlichkeiten der militärischen Zweckforschung auf luftfahrtmedizinischem Gebiet der 40er Jahre geworfen.
Taschenbuch, 284 Seiten, Rethra Verlag GbR Neubrandenburg (25. September 2019)
ISBN-13: 978-3937394220, 29,80 €